Der Haltepunkt Schlagmühle Km 18,4

Wie der Haltepunkt Hüttenmühle liegt auch der Haltepunkt Schlagmühle weit ab jeglichen Bebauung. Einzig das Gasthaus und Mühlengebäude der "Schlagmühle" lag in der Nähe. Die erste Mühle wurde im Grafschafter Wald noch vor 1713 von einem Müller Beer erbaut.

Auf einen Nebengleis wurde regelmäßig, bis zur Betriebseinstellung der Strecke, Holz verladen.

In den Anfangsjahren wurde mit Pferdefuhrwerken auch Braunkohle von der Grube bei Lahr angefahren. 1905 baute die Kerkerbachbahn dann eine Schleppbahn zur Grube. Mit einer Spurweite von 600 mm und einer kleinen Feldbahnlok, wurde dann der Umschlag von der Grube zu Kerkerbachbahn bewältigt. Sie blieb bis 1917 in Betrieb. 

Am Haltepunkt Schlagmühle ca. 1938
Am Haltepunkt Schlagmühle ca. 1938

Von links nach rechts:

Wilhelm Wirth

Helmut Jung

Adolf Knögel

Jäger Kremer

Wilhelm Kremer

 

im Mai 1944 vor dem Geräte- schuppen bei Schlagmühle

 

Foto: hessisches Wirtschaftsarchiv Damstadt

In die kleine Meterspur- Bahn zwischen der Lahn und dem Westerwald hatte man große Erwartungen gesetzt, die nicht, oder nur zum Teil erfüllt wurden. Sie wurde in eine unruhige Zeit hineingebaut.

Der 1. Weltkrieg, die Inflation 1923, die Rhein-Ruhrbesetzung der Franzosen, die hohen Reichsbahn-Frachttarife, der 2 Weltkrieg, der aufkommende Güter-Straßenverkehr......... viele Faktoren standen gegen eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Mehr als einmal stand die kleine Bahn fast vor den Aus. Trotzdem hat sie fast 90 Jahre die Landschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und die Menschen am Kerkerbachtal begleitet und geprägt.

Hier soll an Sie erinnert werden, damit sie weiterlebt. Auf den Festplatten der Rechner, in den Köpfen und den Herzen der Menschen.