Ein wunderschönes Gemälde zur Christianshütte um 1800 hängt in Wetzlar in der Buderus Zentrale. Hier ein Foto des Bildes aus der Sammlung Elmar J. Schmidt
1784 nahM die Christianshütte ihren Betrieb auf. 1796-1802 musste sie wegen der Kriegswirren mit den Franzosen vorübergehend Stillgelegt werden. Danach, unter der Leitung der Geb. Buderus, mit etwa 80 Beschäftigten wieder in Betrieb bis zum Jahre 1878. Roheisen wurden mit dem Erz aus den in näheren Umfeld liegenden Erzgruben, mittels Holzkohle aus den umliegenden Wäldern gewonnen. Über 600 Tonnen pro Jahr, in guten Zeiten. Später zeigte sich aber, daß die Christianshütte nicht verkehrsgünstig lag und gegen die Verhüttung mit Kohle aus dem Ruhrgebiet keine Chance hatte.
Phantastisch, die Postkarte des Heimat-Vereins Rohn- stadt. Gelaufen am 27.08.1909. Das Foto wurde wohl noch ein paar Jahre früher auf- genommen Im Bahnhof zeigen sich Wagen 1 und 2
Sammlung: Heimat und Geschichtsverein Rohnstadt
Waldesrauschen, Tannenduft,
Vogelsang und reine Luft
Seelenfrieden, Herzensfreud`
Dir die "Christianshütte" beut`
Bahnhofsrestauration mit Sommerfrische in kräftigender, ozonreicher, absolut staubfreier Gebirgs- Waldluft. Eigenthum der Kerkerbachbahn- Aktien- Gesellschaft.
So warb man um die Jahrhundertwende für das Ausflugsziel Christianshütte
Im Jahre 1881 wurde die Christianshütte von der Fa. Buderus an einen späteren Aktionär der Kerkerbachbahn verkauft. Dieser brachte die Gebäude ins Firmenvermögen mit ein. Die Kerkerbachbahn richtete hier ihre Werkstatt und Verwaltung ein und versuchte die Bahnhofs- Restauration mit Hotel als Sommerfrische für Wochenend- Ausflügler bekannt zu machen. Tennisplätze, Kegelbahnen, ein Aussichtsturm , Musik, Tanz- u. Theateraufführungen sorgten für Leben am Ort. Tatsächlich entwickelte sich die Christianshütte bis zum 1. Weltkrieg zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Umgebung.
1906 verlegte die Kerkerbachbahn jedoch die Verwaltung, 1933 Teile der Werkstatt, nach Kerkerbach. Die Reichsbahn und die Kunden auf der unteren Strecke nach Dehrn brachten den überwiegenden Teil der Fracht. 1937 zog die letzte Werkstatt- Abteilung nach Kerkerbach und es wurde still um die Christianshütte.
Das Haus hinter dem Wagen gehörte der Kerkerbachbahn. Dort waren Büros , Lager und Übernachtungsräume für das Zugpersonal untergebracht und bis 1960 noch genutzt.
Foto: Sammlung Mannes
Bild oben: Lok 16 beim Wasser fassen in Christianshütte, neben Kerkerbach die einzige möglichkeit zum "Wasser nehmen" für die Loks.
Bild links: die gleiche Stelle nochmal von hinten.